Vegetarismus-Zitate

Vegetarismus-Zitate aus 2500 Jahren

Durch die ganze Menschheitsgeschichte finden sich Kulturen und Persönlichkeiten, die den Tieren den Respekt zukommen ließen, der ihnen als unseren Mitgeschöpfen gebührt. Während wir von vielen Urkulturen nur noch wenige oder gar keine schriftlichen Überlieferungen haben, berichten uns die alten Veda-Schriften von blühenden Hochkulturen in Indien. So werden im Rig Veda (6.28.1-8), der ältesten dieser Schriften, der Wert der Kühe im ökologischen Gefüge und die Wichtigkeit ihres Schutzes betont. Auch in späteren Werken wie dem Mahabharata und den Puranas findet man zahlreiche Stellen, wo Gewalt gegenüber Tieren abgelehnt wird.

In der ältesten europäischen Hochkultur, im antiken Griechenland, war der Vegetarismus ebenfalls ein hochgehaltenes Ideal. Das Zitat aus Platons Buch Der Staat (siehe S. 39) hat dies bereits illustriert.

Pythagoras (um 582–496 v. Chr.), der zu den größten abendländischen Universalgenies gehört, gilt als Urvater des Vegetarismus in Europa. In seinen Schulgemeinschaften, in denen auch Frauen gleichberechtigt zugelassen waren, galt es als Selbstverständlichkeit, daß man kein Fleisch aß. Aus diesem Grund wurden Vegetarier bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (als es den Begriff «Vegetarier» noch nicht gab) in Fachkreisen als «Pythagoräer» bezeichnet.

Von Pythagoras ist folgende Aussage überliefert: «Wer mit dem Messer die Kehle eines Rindes durchtrennt und beim Brüllen der Angst taub bleibt, wer kaltblütig das schreiende Böcklein abzuschlachten vermag und den Vogel verspeist, dem er selber das Futter gereicht hat – wie weit ist ein solcher noch vom Verbrechen entfernt?»

Und Aristoteles (384–322 v. Chr.) führte den Gedanken weiter: «Wie der Mensch in seiner Vollendung das edelste aller Geschöpfe ist, so ist er, losgerissen von Gesetz und Recht, das schlimmste von allen.»

Genau wie bei den Griechen gab es auch bei den Römern große Philosophen, die Vegetarier waren, wie etwa Horaz, Ovid, Seneca und Plutarch. In seiner bemerkenswerten Abhandlung «Über das Fleischessen» schreibt Plutarch (45–125 n. Chr.): «Könnt ihr wirklich die Frage stellen, aus welchem Grunde sich Pythagoras des Fleischessens enthielt? Ich für meinen Teil frage mich, unter welchen Umständen und in welchem Geisteszustand es ein Mensch das erstemal über sich brachte, mit seinem Mund Blut zu berühren, seine Lippen zum Fleisch eines Kadavers zu führen und seinen Tisch mit toten, verwesenden Körpern zu zieren, und es sich dann erlaubt hat, die Teile, die kurz zuvor noch gebrüllt und geschrien, sich bewegt und gelebt haben, Nahrung zu nennen. […] Um des Fleisches willen rauben wir ihnen die Sonne, das Licht und die Lebensdauer, die ihnen von Geburt an zustehen.»

Dann fordert Plutarch die Fleischesser offen heraus: «Wenn ihr nun behaupten wollt, daß die Natur solche Nahrung für euch vorgesehen hätte, dann tötet selbst, was ihr zu essen gedenkt – jedoch mit euren naturgegebenen Mitteln, nicht mit Hilfe eines Schlachtmessers, einer Keule oder eines Beils.»

Es hat also schon immer Menschen gegeben, die auf die Problematik des Fleischessens hingewiesen haben, viele von ihnen auch auf die Notwendigkeit einer fleischlosen Ernährung. Die folgenden Zitate (in chronologischer Reihenfolge) sprechen für sich:

Laotse (um 604–517 v. Chr, chinesischer Philosoph): «Seid gut zu den Menschen, zu den Pflanzen und zu den Tieren! Hetzt weder Menschen noch Tiere, noch fügt ihnen Leid zu.»

Buddha (um 560–480 v. Chr., indischer Philosoph und Erleuchteter): «Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keines möge ein Unheil treffen! Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen. Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein, und quäle nicht und töte nicht.»
«Kein Fleisch mehr zu essen bedeutet, in jenen Strom einzutauchen, der ins Nirvana führt.»

Pythagoras (um 582–496 v. Chr., griechischer Philosoph und Mathematiker): «Welch ein vermessenes Tun, im Fleische das Fleisch zu versenken, den begehrlichen Leib mit verschlungenem Leibe zu mästen und mit des Lebenden Tod ein Lebender sich zu erhalten!»

Empedokles (um 483–423 v. Chr., griechischer Naturphilosoph und Prophet): «Werdet ihr nicht der fluchbeladenen Schlachtung ein Ende bereiten? Seht ihr nicht, daß ihr euch in blinder Unwissenheit der Seele selbst zerstört?»

Horaz (65–8 v. Chr., klassischer Dichter Roms): «Wage es, weise zu sein! Höre auf, Tiere zu töten! Wer die Stunde des rechten Lebens hinausschiebt, gleicht nur dem Bauern, der darauf wartet, daß der Fluß versiegt, ehe er ihn überquert.»

Ovid (43 v. Chr.–17 n. Chr., klassischer Dichter Roms): «Das Zeitalter, das wir das Goldene benannt haben, war gesegnet mit den Früchten der Bäume und mit den Kräutern, welche die Erde hervorbringt, und der Mund der Menschen wurde nicht mit Blut befleckt. Damals bewegten die Vögel ihre Schwingen sicher in den Lüften, und der Hase durchstreifte das freie Feld ohne Furcht; damals wurde der Fisch nicht das arglose Opfer des Menschen. Jeder Ort war ohne Verrat, keine Ungerechtigkeit herrschte, und alles war von Frieden erfüllt. In späteren Zeitaltern schmähte und verachtete ein Unheilstifter diese reine, einfache Nahrung und versenkte in seinen gefräßigen Wanst Speisen, die von Leichnamen herrührten. Damit öffnete er zugleich der Schlechtigkeit den Weg.»

Franz von Assisi (1182–1226, italienischer Heiliger; Begründer des Franziskanerordens): «Gott wünscht, daß wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen. Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz.»
«Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleichgestellte Werke des allmächtigen Schöpfers: unsere Brüder.»

Leonardo da Vinci (1452–1519, italienisches Universalgenie): «Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige. Wir leben vom Tode anderer. Wir sind wandelnde Grabstätten!»
«Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen, und die Zeit wird kommen, da die Menschen wie ich die Tiermörder mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschenmörder.»

Voltaire (1694–1778, französischer Philosoph und Schriftsteller): «Gewiß ist es, daß dieses scheußliche Blutbad, welches unaufhörlich in unseren Schlachthäusern und Küchen stattfindet, uns nicht mehr als ein Übel erscheint; im Gegenteil betrachten wir diese Scheußlichkeiten […] als einen Segen des Herrn und danken ihm in unseren Gebeten für unsere Mördereien. Kann es denn aber etwas Abscheulicheres geben, als sich beständig von Leichenfleisch zu ernähren?»

Benjamin Franklin (1706–1790, amerikanischer Erfinder und Staatsmann): «Fleischessen ist unprovozierter Mord.»

Albrecht von Haller (1708–1777, Schweizer Universalgelehrter, Arzt und Schriftsteller): «Die fleischlose Kost ernährt einen Menschen vollständig, verlängert sein Leben und heilt solche Krankheiten oder beugt ihnen vor, welche wir der Schärfe oder Unreinheit des Blutes zuschreiben.»

Jean-Jacques Rousseau (1712–1778, französisch-schweizerischer Philosoph, Pädagoge und Schriftsteller; prägte die Forderung «Zurück zur Natur!»): «Ein Beweis, daß der Geschmack für Fleischkost dem Menschen nicht natürlich ist, liegt auch darin, daß die Kinder eine Abneigung gegen solche Speisen haben und den pflanzlichen Nahrungsmitteln den Vorzug geben, wie Milchspeisen, Gebäck, Obst und dergleichen. Es ist höchst wichtig, diesen ursprünglichen und natürlichen Geschmack nicht zu verderben und die Kinder nicht zu Fleischessern zu machen. Denn wie man auch die Tatsachen erklären möge, so ist es doch gewiß, daß die starken Fleischesser im allgemeinen grausamer und wilder sind als andere Menschen.»

Denis Diderot (1713–1784, französischer Philosoph und Enzyklopädist): «Gibt es nicht Nahrungsmittel, ohne daß man Blut gebraucht? Heißt es nicht die Menschen zur Grausamkeit ermutigen, wenn man ihnen gestattet, den Tieren das Messer ins Herz zu stoßen?»

Immanuel Kant (1724–1804, deutscher Philosoph): «Die Grausamkeit gegen die Tiere ist der Pflicht des Menschen gegen sich selbst entgegengesetzt.»

Jeremy Bentham (1748–1832, britischer Philosoph und Jurist): «Die Frage hat für die Menschen nicht zu lauten: Können die Tiere denken? Sondern sie hat zu lauten: Können die Tiere leiden? Darüber aber gibt es wohl keinen Streit, und das Wissen um diese Leidensfähigkeit muß daher die Hauptsache sein bei jeder Betrachtung der Tierseele durch den Menschen.»
«Der Tag mag kommen, an dem der Rest der belebten Schöpfung jene Rechte erwerben wird, die ihm nur von der Hand der Tyrannei vorenthalten werden konnten. Die Franzosen haben bereits entdeckt, daß eine dunkle Haut kein Grund ist, ein menschliches Wesen hilflos der Laune eines Peinigers auszuliefern. Vielleicht wird eines Tages erkannt werden, daß die Anzahl der Beine, die Behaarung der Haut oder die Endung des Kreuzbeins ebensowenig Gründe dafür sind, ein empfindendes Wesen diesem Schicksal zu überlassen. Was sonst sollte die unüberschreitbare Linie ausmachen? Ist es die Fähigkeit des Verstandes oder vielleicht die Fähigkeit der Rede? Ein voll ausgewachsenes Pferd aber oder ein Hund ist ungleich verständiger und mitteilsamer als ein einen Tag oder eine Woche alter Säugling oder sogar als ein Säugling von einem Monat. Doch selbst wenn es anders wäre, was würde das ausmachen? Die Frage ist nicht: Können sie denken? Können sie sprechen? Sondern: Können sie leiden?»

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832, deutscher Dichter und Naturforscher): «Die religiöse Ehrfurcht vor dem, was unter uns ist, umfaßt natürlich auch die Tierwelt und legt den Menschen die Pflicht auf, die unter ihm entstehenden Geschöpfe zu ehren und zu schonen.»
«Wer Tiere quält, ist unbeseelt, / und Gottes guter Geist ihm fehlt. / Mag noch so vornehm drein er schaun, / man sollte niemals ihm vertraun.»

Jean Paul (1763–1825, deutscher Dichter): «Gerechter Gott! Aus wie vielen Marterstunden der Tiere lötet der Mensch eine einzige Festminute für seine Zunge zusammen!»

Alexander von Humboldt (1769–1859, deutscher Gelehrter; Begründer der wissenschaftlichen Erdkunde): «Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes. Dem Tier gegenüber sind heute alle Völker mehr oder weniger Barbaren. Es ist unwahr und grotesk, wenn sie ihre vermeintliche hohe Kultur bei jeder Gelegenheit betonen und dabei tagtäglich die scheußlichsten Grausamkeiten an Millionen von wehrlosen Geschöpfen begehen oder doch gleichgültig zulassen. Können wir uns wundern, daß diese sogenannten Kulturvölker immer mehr einem furchtbaren Weg des Abstieges entgegengehen?»
«Wo ein Jäger lebt, können zehn Hirten leben, hundert Ackerbauern und tausend Gärtner. […] Dieselbe Strecke Landes, welche als Wiese, das heißt als Viehfutter, zehn Menschen durch das Fleisch der darauf gemästeten Tiere aus zweiter Hand ernährt, vermag – mit Hirse, Erbsen, Linsen und Gerste bebaut – hundert Menschen zu erhalten und zu ernähren.»

Joseph von Görres (1776–1848, deutscher Publizist und Gelehrter): «Wer über das gewöhnliche Leben hinaus will, der scheut blutige Nahrung und wählt nicht den Tod zu seinem Speisemeister.»

Arthur Schopenhauer (1788–1860, deutscher Philosoph): «Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn, daß unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, ist eine geradezu empörende Roheit und Barbarei des Abendlandes. Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, daß die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen ganz dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, daß das ewige Wesen, welches in uns und auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird.»
«Die Welt ist kein Machwerk, und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig.»
«Mitgefühl mit Tieren und ein guter Charakter sind derart eng miteinander verknüpft, daß man mit Gewißheit feststellen kann, daß niemand, der grausam gegen Tiere ist, ein guter Mensch sein kann.»
«Man möchte wahrlich sagen: Die Menschen sind die Teufel der Erde und die Tiere ihre geplagten Seelen.»

Ralph Waldo Emerson (1803–1882, amerikanischer Schriftsteller und Philosoph): «Sie haben soeben zu Mittag gegessen; und wie sorgfältig auch immer das Schlachthaus in einer taktvollen Entfernung von einigen oder vielen Kilometern verborgen sein mag: Sie sind mitschuldig.»

George Sand (1804–1876, französische Schriftstellerin): «Es wird ein großer Fortschritt in der Entwicklung der menschlichen Rasse sein, wenn wir Früchteesser werden und die Fleischesser von der Erde verschwinden. Alles wird möglich auf unserem Planeten von dem Augenblick an, wo wir die blutigen Fleischmahle und den Krieg überwinden.»

Abraham Lincoln (1809–1865, 16. Präsident der USA): «Ich bin für die Rechte der Tiere genauso wie für die Menschenrechte. Denn das erst macht den ganzen Menschen aus.»

Richard Wagner (1813–1883, deutscher Komponist): «Ich weiß nicht, wie der Liebe Gott einmal mein Lebenswerk bewerten wird. In den letzten Wochen habe ich über fünfzig Partiturseiten vom ‹Parsifal› geschrieben und drei jungen Hunden das Leben gerettet. Warten wir ab, was gewichtiger auf die Waagschale drücken wird.»
«War uns der Anblick des den Göttern geopferten Stieres ein Greuel geworden, so wird nun in sauberen, von Wasser durchspülten Schlachthäusern ein tägliches Blutbad der Beachtung aller derer entzogen, die beim Mittagsmahl sich die bis zur Unkenntlichkeit hergerichteten Leichenteile ermordeter Haustiere wohlschmecken lassen sollen. Es sollte uns fortan nur daran gelegen sein, der Religion des Mitleidens, den Bekennern des Nützlichkeitsdogmas zum Trotz, einen kräftigen Boden zu neuer Pflege bei uns gewinnen zu lassen. […] Was erwarten wir denn von einer Religion, wenn wir das Mitleid mit den Tieren ausschließen?»

Sir Isaac Pitman (1813–1897, Erfinder der englischen Stenographie): «Ein Grund für den Vegetarismus sollte mehr, als gewöhnlich geschieht, herangezogen werden. Ich meine den Appell an das sittliche Bewußtsein, daß wir nicht durch Stellvertreter tun lassen dürfen, was wir nicht selbst tun würden. Ich habe kein sittliches Bedenken dagegen, meine Stiefel zu reinigen, meinen Tisch abzustauben oder auch mein Büro auszufegen. Mein Gefühl würde nicht verletzt werden durch Verrichtung dieser und hundert anderer Handarbeiten. Aber ich könnte keinen Ochsen niederschlagen, kein Schaf, besonders kein Lamm schlachten, keinem Geflügel den Hals umdrehen. Wenn ich das nicht tun kann, ohne meine besten Gefühle zu verletzen, so lehne ich es ab, eine andere Person es für mich tun zu lassen mit Verletzung ihrer Gefühle. Wenn kein anderer Grund zugunsten unserer Vereinigung spräche, so würde dieser eine genügen, um mich zur Annahme der fleischlosen Kost zu bestimmen.» (in einem Brief an die Vegetarian Society Manchester, 1875)

Henry David Thoreau (1817–1862, amerikanischer Schriftsteller und Philosoph): «Ich hege keinen Zweifel darüber, daß es ein Schicksal des Menschengeschlechts ist, im Verlaufe seiner allmählichen Entwicklung das Essen von Tieren hinter sich zu lassen.»

Fjodor M. Dostojewskij (1821–1881, russischer Schriftsteller): «Mensch, erhebe dich nicht über die Tiere! Sie sind sündlos. Du aber mit deiner Erhabenheit befleckst die Erde und ziehst Spuren deiner Verderbtheit hinter dir her.»
«Liebe die Tiere, liebe jegliches Gewächs und jegliche Dinge! Wenn du alles liebst, so wird sich dir das Geheimnis Gottes in allen Dingen offenbaren, und du wirst schließlich alle Welt mit Liebe umfassen!»

Leo Tolstoi (1828–1910, russischer Schriftsteller und Sozialkritiker): «Wenn der Mensch ernstlich und aufrichtig den moralischen Weg sucht, so ist das erste, wovon er sich abwenden muß, die Fleischnahrung. Denn abgesehen von der Aufregung der Leidenschaften, die durch diese Nahrung verursacht wird, ist dieselbe ganz einfach unsittlich, weil sie eine dem sittlichen Gefühl widersprechende Tat, das Morden, erfordert.»
«Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Roheit; der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung.»
«Vegetarismus gilt als Kriterium, an welchem wir erkennen können, ob das Streben des Menschen nach moralischer Vollkommenheit echt und ernst gemeint ist.»
«Der Mensch kann leben und gesund sein, ohne daß er zu seiner Ernährung Tiere tötet. Wenn er also Fleisch ißt, ist er mitschuldig am Morde von Tieren, nur um seinem Geschmack zu schmeicheln. So zu handeln ist unmoralisch. Das ist so einfach und unzweifelhaft, daß es unmöglich ist, nicht beizustimmen. Aber weil die Mehrzahl noch am Fleischgenuß hängt, halten ihn die Menschen für gerechtfertigt und sagen lachend: ‹Ein Stück Beefsteak ist aber doch eine schöne Sache, und ich werde es heute mit Vergnügen zu Mittag essen.›»
«Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei.»

Wilhelm Busch (1832–1908, deutscher Zeichner und Dichter): «Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur die Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als Kannibalismus gilt.»
«Das Messer blitzt, die Schweine schrein, / man muß sie halt benutzen, / denn jeder denkt ‹Wozu das Schwein, / wenn wir es nicht verputzen?› / Und jeder schmunzelt, jeder nagt / nach Art der Kannibalen, / bis man dereinst ‹Pfui Teufel!› sagt / zum Schinken aus Westfalen.»

Émile Zola (1840–1902, französischer Schriftsteller): «Die Sache der Tiere steht höher für mich als die Sorge, mich lächerlich zu machen. Sie ist unlöslich verknüpft mit der Sache des Menschen, und zwar in einem Maße, daß jede Verbesserung in unserer Beziehung zur Tierwelt unfehlbar ein Fortschritt auf dem Wege zum menschlichen Glück bedeuten muß.»

August Bebel (1840–1913, Mitbegründer und Führer der deutschen Sozialdemokratie): «Offenbar tritt in dem Maße, wie die Kultur sich hebt, an die Stelle der Fleischkost die Pflanzenkost.»

Karl May (1842–1912, deutscher Schriftsteller): «Wenn die Menschen doch wüßten, was die Art und Zubereitung der Nahrung für einen Einfluß, für eine Wirkung hat! Doch hierüber könnte man Bücher schreiben, und es würde doch vergeblich sein. Aber daß ich jetzt als Sechzigjähriger mich körperlich und geistig noch genauso jung und arbeitsfreudig wie ein Zwanzigjähriger fühle, das habe ich wohl vorzugsweise dem Umstand zu verdanken, daß ich einfach und so wenig wie nur möglich esse. Obst aber, so viel ich immer kann, das ganze Jahr hindurch.» (als Kara Ben Nemsi, «Im Reich des silbernen Löwen»)

Bertha von Suttner (1843–1914, österreichische Schriftstellerin und Pazifistin; Friedensnobelpreisträgerin 1905): «Von hundert gebildeten und feinfühlenden Menschen würden schon heute wahrscheinlich neunzig nie mehr Fleisch essen, wenn sie selber das Tier erschlagen oder erstechen müßten, das sie verzehren.»
«Der Tod an sich ist nichts Furchtbares, nichts Höllenhaftes; wohl aber ist dies die Todesangst und die physische Qual. Daß bei der Tötung der Tiere diese beiden dem Opfer tunlichst zu ersparen seien, darüber ist doch kein gesitteter Mensch im Zweifel. Meiner Überzeugung nach wird auch einst die Zeit kommen, wo niemand sich wird mit Leichen ernähren wollen, wo niemand mehr sich zum Schlächterhandwerk bereit finden wird. Wie viele unter uns gibt es schon jetzt, die niemals Fleisch äßen, wenn sie selber das Messer in die Kehle der betreffenden Tiere stoßen müßten!»
«Wer die Opfer nicht schreien hören, nicht zucken sehen kann, dem es aber, sobald er außer Seh- und Hörweite ist, gleichgültig ist, daß es schreit und zuckt – der hat wohl Nerven, aber Herz hat er nicht.»

Peter Rosegger (1843–1918, öster. Schriftsteller): «Das Tier hat ein fühlendes Herz wie du. Das Tier hat Freude und Schmerz wie du. Das Tier hat einen Hang zum Sterben wie du. Das Tier hat ein Recht zu leben wie du.»

Friedrich Nietzsche (1844–1900, deutscher Philosoph): «Alle antike Philosophie war auf Simplizität des Lebens gerichtet und lehrte eine gewisse Bedürfnislosigkeit. In diesem Betracht haben die wenigen philosophischen Vegetarier mehr für die Menschen geleistet als alle neuen Philosophen, und solange die Philosophen nicht den Mut gewinnen, eine ganz veränderte Lebensweise zu suchen und durch ihr Beispiel aufzuzeigen, ist es nichts mit ihnen.»
«Die Vernunft beginnt bereits in der Küche. Durch den vollkommenen Mangel an Vernunft in der Küche ist die Entwicklung des Menschen am längsten aufgehalten und am schlimmsten beeinträchtigt worden. Ich glaube, daß die Vegetarier mit ihrer Vorschrift, weniger und einfacher zu essen, mehr Nutzen gestiftet haben als alle modernen Moralsysteme zusammen.»

Thomas Alva Edison (1847–1931, amerikanischer Erfinder, unter anderem der Glühbirne, des Grammophons und des Mikrophons): «Ich bin sowohl Vegetarier als auch Antialkoholiker, weil ich so besseren Gebrauch von meinem Gehirn machen kann.»

Robert Louis Stevenson (1850–1894, schottischer Schriftsteller): «Nichts erweckt unsere Abscheu mehr als der Kannibalismus. Und doch müssen wir wohl auf Buddhisten und Vegetarier denselben Eindruck machen, denn wir ernähren uns von Kindern, wenngleich nicht von unseren eigenen.»

Vincent van Gogh (1853–1890, niederländischer Maler): «Seit meinem Besuch im Schlachthaus von S. France habe ich aufgehört, Fleisch zu essen.» (in einem Brief an seinen Bruder Theodore)

Nikola Tesla (1856–1943, kroatisch-amerikanischer Physiker und Elektrotechniker): «Dem Anbau von Gemüse ist sicherlich der Vorzug zu geben, und ich denke, daß die vegetarische Lebensweise eine empfehlenswerte Abweichung von den bestehenden barbarischen Gewohnheiten ist. […] Viele Rassen, die fast ausschließlich von Gemüse leben, weisen eine hervorragende Körperverfassung und Stärke auf. […] In Hinsicht auf diese Tatsachen sollte jede Anstrengung unternommen werden, das mutwillige und grausame Schlachten von Tieren zu beenden, das unsere moralischen Werte zerstören muß.»
«Es scheint keine philosophische Notwendigkeit für Nahrungsmittel zu geben. Wir können uns organisierte Wesen vorstellen, die ohne Nahrung leben und die gesamte Energie, die sie zur Ausübung ihrer Lebensfunktionen benötigen, aus der Umgebung beziehen.»

George Bernard Shaw (1856–1950, irischer Dramatiker und Dichter; Literaturnobelpreisträger 1925): «Solange die Menschen Tiere quälen, foltern und erschlagen, werden wir Krieg haben. Wenn wir selbst lebende Gräber ermordeter Tiere sind, wie können wir dann auf dieser Welt ideale Zustände erwarten?»
«Tiere sind meine Freunde, und meine Freunde esse ich nicht! […] Ein Mensch von meiner spirituellen Intensität ißt keine Leichen.»
«Wir sind die lebenden Gräber ermordeter Tiere, die wir, um unseren Appetit zu stillen, geschlachtet haben. Während unserer Gelage fragen wir uns unermüdlich, ob auch die Tiere genauso wie wir Menschen Rechte besäßen. Sonntags beten wir um Licht, auf daß die Wege, die wir beschreiten, erleuchtet werden. Wir sind des Krieges überdrüssig, wir wollen nicht mehr kämpfen, und nur schon der Gedanke daran erfüllt unser Herz mit Furcht. Und doch fressen wir uns mit Leichen voll. /
Wie Rabenkrähen leben und ernähren wir uns von Fleisch, ohne Rücksicht auf den Schmerz und das Leid, die wir durch unser Tun verursachen. Wenn wir wehrlose Tiere zu unserem Spaß oder Gewinn derart behandeln, wie können wir dann erwarten, in dieser Welt jenen Frieden zu erlangen, nach dem wir uns angeblich so sehnen? Über unzähligen Gräbern der Ermordeten beten wir zu Gott um Frieden, während wir uns an den moralischen Geboten versündigen. Solche Grausamkeit aber hat ihre Folgen: Krieg.»

Will Kellogg (1860–1951, amerikanischer Lebensmittelunternehmer): «Wie kann man nur irgend etwas essen, das Augen hat!»

Rudolf Steiner (1861–1925, österreichischer Philosoph, Pädagoge und Naturwissenschaftler; Begründer der Anthroposophie): «Seiner Nahrung aus der Pflanzenwelt verdankt der Mensch, daß er hinaufblicken kann zu den großen Zusammenhängen der Dinge, die aus den engen Grenzen des persönlichen Seins entspringen. […] Überall, wo der Mensch frei und unbekümmert aus den großen Gesichtspunkten heraus Leben und Denken regelt, da verdankt er diesen Überblick seiner Nahrungsbeziehung zur Pflanzenwelt. […] Der Fortschritt wird darin bestehen, sich in der tierischen Nahrung zu beschränken auf dasjenige, was noch nicht von Leidenschaften durchglüht ist, wie Milch. Die Pflanzennahrung wird einen immer weiteren Raum einnehmen in der menschlichen Nahrung.»
«Es gibt Tiere, die kein Fleisch fressen, zum Beispiel unsere Kühe. Wenn wir das Experiment machen könnten, eine Ochsenherde mit Fleisch zu füttern, so würden die Ochsen verrückt.»

Rabindranath Thakur (frühere Schreibweise: Rabindranath Tagore; 1861–1941, indischer Dichter und Philosoph; Literaturnobelpreisträger 1913): «Der Weg der Vollendung: Dies ist der Grund, warum in Indien ein ganzes Volk, das sich einst vom Fleisch ernährte, diese Nahrung aufgab: aus dem Gefühl der Liebe zu allem Lebenden – eine Tatsache, die einzig dasteht in der Geschichte der Menschheit.»

Sven Hedin (1865–1952, schwedischer Asienforscher): «Ich habe es nie über mich bringen können, ein Lebenslicht auszulöschen, das aufs neue anzuzünden mir die Macht fehlt.»

Max Oskar Bircher-Benner (1867–1939, Schweizer Arzt und Ernährungstherapeut; «Erfinder» des Birchermüesli): «Je mehr Raum die Fleischnahrung und die Reizmittel in der Kost einnehmen, desto geringer werden die Leistungen, die Tugend und die physischen Kräfte eines Volkes. In denjenigen Völkern aber, welche an einer ausschließlich oder vorwiegend pflanzlichen Kost festhalten, schlummert eine überraschende Entwicklungskraft. […] Die Wirkung der Nahrung erstreckt sich nicht nur auf das Individuum, sondern auf die Reihe der Generationen.»
«Die Ernährung ist nicht das Höchste, aber sie ist der Boden, auf dem das Höchste gedeihen oder verderben kann.»

Mohandas «Mahatma» Gandhi (1869–1948, indischer Staatsmann, Reformer und Vertreter des gewaltlosen Widerstandes): «Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.»
«Ich glaube, daß geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, daß wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten.»
«Ich glaube, daß der Mensch, da ihm nicht gegeben ist, etwas zu erschaffen, nicht das Recht hat, auch nur die kleinste Kreatur, die da lebt, zu zerstören.»
«Die Vivisektion ist nach meiner Auffassung das schwärzeste aller schwarzen Verbrechen, deren der Mensch sich heute gegenüber der Schöpfung schuldig macht. Lieber auf das Leben verzichten, als es mit der Qual fühlender Geschöpfe erkaufen.»

Prinz Max von Sachsen (1870–1951, deutscher Theologe und Lebensreformer): «Nicht eine milde Form der Schlachtung, sondern ihre Beseitigung soll man anstreben. Je mehr man das Schlachten ‹human› zu gestalten sucht, desto mehr stärkt man die Sache der Metzgerei selbst. Ein wirklich konsequenter Standpunkt des Tierschutzes wird erst dann gewonnen sein, wenn die Menschheit sich entschlossen haben wird, das Töten und Essen der Tiere aufzugeben. »

Christian Morgenstern (1871–1914, dt. Dichter und Dramaturg): «Wenn der moderne Mensch die Tiere, deren er sich als Nahrung bedient, selbst töten müßte, würde die Anzahl der Pflanzenesser ins Ungemessene steigen.»
«Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein, um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten.»

Albert Schweitzer (1875–1965, elsässischer Theologe, Musiker und Missionsarzt; Friedensnobelpreisträger 1952): «Meine Ansicht ist, daß wir, die für die Schonung der Tiere eintreten, ganz dem Fleischgenuß entsagen und auch gegen ihn reden. So mache ich es selber.»
«Ich gebe mir darüber Rechenschaft, daß die Gewohnheit, Fleisch zu essen, nicht mit erhabenen Gefühlen in Übereinstimmung steht.»
«Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegenüber allem, was lebt. Ehrfurcht vor dem Leben bedeutet Abscheu vor dem Töten.»
«Wo immer ein Tier in den Dienst des Menschen gezwungen wird, gehen die Leiden, die es erduldet, uns alle an. […] Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.»

Magnus Schwantje (1877–1959, deutscher Autor, Pazifist und Tierschützer): «Es zeugt von Heuchelei, wenn ein Fleischesser mit Verachtung auf die Schlachter hinabblickt; denn der Mensch ist nicht nur verantwortlich für
die Handlungen, die er selbst ausführt, sondern auch für die Handlungen, die er von andern ausführen läßt.»

Albert Einstein (1879–1955, deutsch-amerikanischer Physiker; Nobelpreisträger 1921): «Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äußerst positiv beeinflussen können.»
«So lebe ich fettlos, fleischlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, daß der Mensch gar nicht als Raubtier geboren ist.»

Manfred Kyber (1880–1933, deutscher Schriftsteller, Tierschützer und Gesellschaftskritiker): «Das Elend der Menschen wird solange dauern, wie der Jammer der Tiere zum Himmel schreit.»
«Das Töten an sich verroht, ebenso die Gleichgültigkeit den Qualen der Tiere gegenüber, und der Fleischgenuß selbst macht plumper und roher, ganz abgesehen davon, daß Fleischgenuß meist mit Alkoholverbrauch verbunden zu sein pflegt. Alkohol und Fleischgenuß ziehen den Menschen herab und machen ihn unempfänglich für die feineren Daseinsschwingungen im Kosmischen und in sich selbst.»
«Wie feiern wir heute die christlichen Feiertage, die Feste der Liebe und des Friedens? Nicht mit einer Erhebung zum Geistigen und Göttlichen, sondern mit Fressen und Saufen. Die ersten Vorzeichen einer christlichen Weihnacht, christlicher Ostern besteht darin, daß man Millionen von Gottesgeschöpfen die Gurgel durchschneidet.»

Elly Ney (1882–1968, deutsche Pianistin und Musikprofessorin): «Der Vegetarismus ist mir seit Jahrzehnten ein inneres Anliegen, und ich halte ihn für die naturgemäße Lebensweise des Menschen. […] Es ist mir unbegreiflich, daß nicht jeder Tierfreund zugleich Vegetarier ist.»
Rajendra Prasad (1884–1963, indischer Politiker und Staatspräsident): «Ich glaube kaum, daß irgendein anderes Land eine solch große Anzahl von Vegetariern innerhalb seiner Bevölkerung aufweist und sich seit Generationen schon der Fleischkost enthalten hat – und dies nicht nur deshalb, weil man sie für ungeeignet für den Menschen hielt, sondern weil man sie sogar als schädlich für die geistige Entwicklung ansah.»

Theodor Heuss (1884–1963, erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland): «Je früher unsere Jugend von sich aus jede Roheit gegen Tiere als verwerflich anzusehen lernt, je mehr sie darauf achtet, daß aus Spiel und Umgang mit Tieren nicht Quälerei wird, desto klarer wird auch später ihr Unterscheidungsvermögen werden, was in der Welt der Großen Recht und Unrecht ist.»
Eugen Roth (1895–1976, deutscher Schriftsteller): «Es denkt der Mensch, zufrieden froh: / Ich bin kein Schlächter, blutig roh; / doch da der Mensch kein Wurstverächter, / so trägt die Mitschuld er am Schlächter.»

Theodor W. Adorno (1903–1969, deutscher Philosoph, Soziologe und Komponist): «Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt: ‹Es sind ja nur Tiere.›»

Carl Anders Skriver (1903–1983, deutscher Philosoph, Theologe und Ordensgründer): «Die Ethik der Ernährung zielt ab auf die Reinheit der Hände von Bluttat, die Reinheit unter der Haut und die Reinheit des Herzens. Aber von Reinheit des Herzens kann keine Rede sein bei einem unreinen Allesesser, der sich keine Gedanken und keine Gewissensbisse macht über die grauenhaften Verbrechen an der Tierwelt, die täglich in der christlichen Welt geschehen, nur für die Zwecke der menschlichen Ernährung.»

Konrad Lorenz (1903–1989, österreichischer Verhaltensforscher; Medizin-Nobelpreisträger 1973): «Die industrielle Fließbandhaltung von Tieren ist zweifelsohne eines der dunkelsten, schandhaftesten Kapitel der menschlichen Kultur.»

Isaac Bashevis Singer (1904–1991, amerikanischer Schriftsteller; Literaturnobelpreisträger 1978): «Alles, was mit Vegetarismus zu tun hat, ist von allergrößter Wichtigkeit, denn es wird auf der Welt keinen Frieden geben, solange wir Fleisch essen.»
«Es wird oft gesagt, daß die Menschen schon immer Fleisch gegessen hätten, als ob dies eine Rechtfertigung dafür wäre, dies weiterhin zu tun. Gemäß dieser Logik dürften wir nicht versuchen, Menschen daran zu hindern, andere Menschen umzubringen, da dies auch schon seit jeher getan wurde.»
«Wir sind alle Gottes Geschöpfe. Daß wir um Gnade und Gerechtigkeit beten, während wir weiterfahren, das Fleisch der Tiere zu essen, die um unsretwillen geschlachtet wurden, ist unvereinbar. […] Des Menschen eigenes Verlangen nach Gerechtigkeit bleibt jedoch auf der Strecke, wenn er Tiere tötet, um sie zu essen. Denn der Mensch bittet Gott um Barmherzigkeit, ist aber selbst nicht bereit, sie zu gewähren. Mit welchem Recht erhofft er also Gottes Gnade? Es ist ungerecht und entbehrt jeglicher Konsequenz, etwas zu erwarten, das man selbst nicht gewillt ist zu geben.»
«Der Vegetarismus ist meine Weltanschauung. […] Ich bin und bleibe Vegetarier, auch wenn die ganze Welt plötzlich Fleisch essen würde. Dies ist mein Protest gegen den Zustand der Welt. Vegetarier zu sein bedeutet, nicht mitzumachen, sich gegen den aktuellen Lauf der Dinge zu stellen. Atomkraft, Hunger, Grausamkeit – wir müssen protestieren und Stellung beziehen. Der Vegetarismus ist meine Konsequenz. Und ich halte sie für bedeutsam.»

Elias Canetti (1905–1994, bulgarischer Schriftsteller; Literaturnobelpreisträger 1981): «Es schmerzt mich, daß es nie zu einer Erhebung der Tiere gegen uns kommen wird, der geduldigen Tiere, der Kühe, der Schafe, allen Viehs, das in unsere Hand gegeben ist und ihr nicht entgehen kann. Ich stelle mir vor, wie eine Rebellion in einem Schlachthaus ausbricht und von da sich über eine ganze Stadt ergießt. […] Ich wäre schon erleichtert über einen einzigen Stier, der diese ‹Helden›, die Stierkämpfer, jämmerlich in die Flucht schlägt und eine ganze blutgierige Arena dazu. Aber ein Ausbruch der minderen, sanften Opfer, der Schafe, der Kühe wäre mir lieber. Ich mag es nicht wahrhaben, daß das nie geschehen kann; daß wir vor ihnen, gerade ihnen allen, nie zittern werden.»

Luise Rinser (1911–2002, deutsche Schriftstellerin): «Heute sehen wir nichts mehr vom qualvollen Leben und Sterben des Schlachtviehs. Das geht automatisch vor sich. Eben noch ein Tier, im nächsten Augenblick schon zerteiltes Fleisch: unsre Nahrung. Unsre Art von Kannibalismus.»
«Hindus und Buddhisten essen kein Fleisch. Warum nicht? Weil sie wissen, daß auch im Tier ‹Atman› ist: der göttliche Hauch. Das Tier: eine Manifestation Gottes. […] Es wird lange dauern, bis die Menschheit begriffen hat, daß nicht nur die Völker der Erde ein Volk sind, sondern daß Menschen, Pflanzen und Tiere zusammen das ‹Reich Gottes› sind und daß das Schicksal des einen Bereichs auch das Schicksal des andern ist.»

O. W. Fischer (1915–2004, deutscher Schauspieler und Privatgelehrter): «Warum ich nicht meine Brüder esse? Einfach aus Familiensinn, das ist alles. Irgendwo muß Scham ja beginnen.»

Allen Carr (1934–2006, britischer Buchautor und Referent, bekannt durch «Endlich Nichtraucher!»): «Es wäre zu entschuldigen, hätten wir nicht bereits eine Fülle an Nahrung und müßten es tun, um zu überleben. Aber wenn uns Fleisch übergewichtig macht, träge und krank, nicht das Geringste zu unserem Wohlbefinden beiträgt und uns davon abhält, das zu essen, was uns mit Energie und Gesundheit erfüllen würde, dann ist das nur noch Ignoranz und Dummheit.»

Janez Drnovšek (1950–2008, Staatspräsident Sloweniens 2002–2007): «Bei meiner Entscheidung für den Vegetarismus hat neben dem ethischen Beweggrund auch die Tatsache eine Rolle gespielt, daß der Mensch tatsächlich kein Tierfleisch benötigt. Fleischessen ist lediglich eine uns anerzogene Gewohnheit. […]
Es erscheint mir wirklich unsinnig, daß das Hauptanliegen der Europäischen Union die hundertprozentige Subventionierung landwirtschaftlicher und vor allem tierischer Erzeugnisse ist. Die Tatsache, daß die Europäische Union die Massenhaltung von Rindern oder Geflügel subventioniert, ist vom ethischen Standpunkt aus die am meisten bedenkliche. Aber nicht nur vom ethischen, auch vom Standpunkt der Ernährung aus. Daran erinnert uns die Natur bereits selbst: durch BSE, in letzter Zeit mit der Schweinepest oder dem Vogelgrippe-Virus. Es ist einfach offensichtlich, daß etwas nicht in Ordnung ist, daß sich etwas entgegen den Zyklen der Natur abspielt, und dies ist eine Warnung an den Menschen.
Allerdings bin ich der Ansicht, daß die Bewußtwerdung der Menschen bereits fortschreitet, bei uns und auch anderswo in der Europäischen Union. Die Menschen suchen verstärkt nach gesunden Produkten, und ich denke, daß sie auch immer mehr zur Natur zurückkehren und ebenfalls sensibler werden, was Tiere und tierische Nahrungsmittel anbelangt.» (aus einem Interview vom Dezember 2005)

Michael Jackson (1958–2009, amerikanischer Popmusiker, «King of Pop»): «Ich besitze selbst viele Tiere und liebe sie über alles. Wie könnte ich dann ihr Fleisch essen? Seit ich 20 Jahre alt bin, habe ich keinen Bissen Fleisch mehr angerührt.»

Dirk Bach (1961-2012, deutscher Schauspieler, Moderator und Komiker): «Die Tiere verloren mit der Käfighaltung das letzte Quäntchen Respekt, das wir ihnen bis dahin entgegenbrachten. Zwar wird Tierschutz in Deutschland groß geschrieben, doch beim Blick hinter die Kulissen der industriellen Tierproduktion stellt sich die Frage, ob wir uns da nicht etwas vormachen.»

Vegetarier mit Nobelpreis

Henry DunantFrieden 1901
Bertha von SuttnerFrieden 1905
Rabindranath ThakurLiteratur 1913
Romain RollandLiteratur 1915
Albert EinsteinPhysik 1921
George Bernard ShawLiteratur 1925
C.V. RamanPhysik 1930
Albert SchweitzerFrieden 1952
Linus Carl PaulingChemie 1954; Frieden 1962
George WaldMedizin 1967
Isaac Bashevis SingerLiteratur 1978
Elias CanettiLiteratur 1981
Subrahmanyan ChandrasekharPhysik 1983
Elie WieselFrieden 1986
Der 14. Dalai LamaFrieden 1989
Aung San Suu KyiFrieden 1991
V.S. NaipaulLiteratur 2001
John Maxwell CoetzeeLiteratur 2003

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